Ein Logo - ein Muss?

Ich habe mich schon öfter gefragt, warum den meisten Unternehmensgründern dieses Zeichen so wichtig ist.

Ich denke, ein Logo ist, ein sichtbares Zeichen nach außen, dass ein Vorhaben Realität geworden ist. Die Firma existiert nun real. Zumeist gibt es ja zu Beginnn noch keinen großartigen Standort, kein Gebäude, kein großes Büro mit Außenwerbung und keinen Fuhrpark, dessen Autobeschriftungen man von aller Weite sehen kann. Das Logo hilft also dabei, die Existenz dieser Organisation für jedermann sichtbar zu machen. 

Und: Ein Logo verleiht Charakter. Durch seine Farbe und Form sagt es etwas über das Unternehmen aus. Und es differenziert die Firma von anderen Unternehmen. Ein einfaches, klares Zeichen hilft auf den ersten Blick bei der Wiedererkennung. Außerdem sagt es etwas über die Besonderheiten der Firma aus.

 

Ist ein Logodesign vom Grafiker nun also definitiv notwendig? 

Nein, ist es nicht. Eine Wortmarke – also ein Logo, das aus Buchstaben besteht – ist zunächst nichts anderes als der Name, unter dem das Unternehmen auftritt. Theoretisch bräuchte man nur diesen Namen in einer bevorzugten Schriftart und einer für geeignet befundenen Farbe als Logo auf dem Briefpapier, auf Visitenkarten und Rechnungen verwenden. Und tatsächlich sind zahlreiche, auch namhafte Logos, genau so entstanden.

Wozu braucht man dann noch einen Grafiker? 

Nun, ein/e Grafiker/in versucht aus dem Logo das Optimum herauszuholen: eine zusammengehörige und einzigartige Form zu machen. Am besten eine Form, die sich für möglichst viele Werbemittel und Drucktechniken eignet. Er/sie versucht mit dem Logo etwas zu transportieren: Image, Symbolhaftigkeit oder eine Anmutung. 

Das Logo soll auf einem Stempel gut aussehen. Es soll auch für Bildschirmanwendungen auch in niedrigen Auflösungen geeignet sein. Manchmal braucht man verschiedene Versionen. Und manchmal möchte man die Wortmarke mit einem Zeichen kombinieren und zu einer Wort-Bild-Marke machen.

Der Aufwand dafür kann recht unterschiedlich sein. Ziemlich zeitraubend sind die Überlegungen vorher, was das Logo bewirken soll. Und dann für den Entwurf. Manchmal hat man Glück und die Idee liegt auf der Hand. Man probiert und verwirft wieder … ziemlich oft. Meist ist auch eine oftmalige Abstimmung mit dem Kunden notwendig. Denn bei so einer langfristigen Basis-Entscheidung sind alle Kunden kritisch.

Dass ein Logo aber unverändert die Jahre überdauert, ist aber eher selten. Meist ist das „Corporate Design“ ein ständiger Anpassungsprozess, wie man auch am Google-Logo sieht, das 2015 seine nunmehr 6. Version bekommen hat und wieder an die neuesten Anforderungen angepasst worden ist.