Zuhause im Buchbinderhaus

Seit Anfang April der neue Standort: das "Buchbinderhaus", Speiserberg 1/3, 4490 St. Florian
Seit Anfang April der neue Standort: das "Buchbinderhaus", Speiserberg 1/3, 4490 St. Florian

So eine Übersiedlung ist anstrengend. Man weiß gar nicht, was man alles besitzt, bis man eines Tages alles zusammenpacken und übersiedeln muss. Rund zwei Monate war daher "Arbeiten im Chaos" an der Tagesordnung: Zusammenpacken und trotzdem irgendwie weiterarbeiten - Unterlagen oder Equipment in Schachteln suchen - Auspacken und einen Platz dafür finden. Aber schön langsam wird's wieder, und es kehrt wieder Ruhe ein.

 

Seit Anfang April lebe und arbeite ich im Buchbinderhaus (sehr passend ;-)) am Fuße des Stifts St. Florian – einem prächtigen Haus, das aus dem Barock stammt. Möglicherweise haben alle Häuser Charakter, aber das Buchbinder-Haus, das knappe 300 Jahre alt ist, scheint eine Seele zu besitzen. So entdecke ich unerwartet immer wieder Dinge, die mir zuvor noch nicht aufgefallen sind: Flecken im alten Steinboden, Verzierungen in der Fassade, Besonderheiten im Mauerwerk, das nirgendwo rechte Winkel aufweist und trotzdem „richtig“ wirkt. Die Türschlüssel sind so handtellergroß. Kastenfenster haben ohnehin ihre Tücken und ein gewisses Eigenleben (Wie z.B. putzt man die nach außen aufgehenden Außenfenster, wenn der Gehsteig 3 Meter darunter liegt?). 

 

Viele Besucher besichtigen das Stift, kirchliche Feiern, Konzerte, Ausstellungen und Veranstaltungen.  Ein Anziehungspunkt ist auch die benachbarte Gärtnerei Sandner, in deren Glashaus ein bezauberndes Kaffeehaus untergebracht ist, und auch die recht bekannte Konditorei Baumberger am Marktplatz zieht viele Menschen an.

All diese Eindrücke inklusive Orgelkonzerte und Sängerknaben sind eine Wohltat für eine Grafikerseele, die ästhetische Reize liebt. Schon der morgendliche Spaziergang mit Bürohund Mia gibt mir Gelegenheit, die Schönheit und Aufwändigkeit vieler Details des Stifts und der schönen Häuser rundherum wahrzunehmen, ganz abgesehen davon, dass sich gleich dahinter Wald und Wiesen ausbreiten.

 

Hier lässt es sich also ganz gut Ideen finden, Kaffee trinken und in gemütlicher Atmosphäre Pläne besprechen, zum Beispiel im schattigen Arkadengang oder im Garten – ein recht passabler Ort für ein Designbüro.